Samstag, 14. November 2009

Stille dieser Nacht

Der Horizont in Flammen steht
von lodernd Sonne letzter Glut
ganz stille dieser Tag vergeht
versinkt sanft in des Wassers Flut.

Der letzte Takt ist fast verklungen
bald kommt die Stille dieser Nacht
von kühlen Wellen fest umschlungen
umarmt mich gleich des Todes Macht.

Das schwarze Meer mit weitem Schlund
flüstert leise meinen Namen
reißt mich hinab zu tiefem Grund
dort singt es mir das große Amen.

1 Kommentar:

Andreas Arnold hat gesagt…

Sehr schön, liebe Calliope, ich kann den Sonnenuntergang vor mir sehen, aber auch den Taucher (?), wie er seinen letzten Momenten entgegen sieht. Es steckt etwas Suizidales oder zumindest Schicksalsergebes darin ("bald kommt die Stille", "umarmt mich gleich"); kein Wunder, so zärtlich wie der Tod ihn empfängt. Der Tod in Form des Meeres, reißt ihn zwar in die Tiefe, aber nicht, ohne ihn zuvor "umarmt", seinen Namen geflüstert oder für ihn gesungen zu haben (wenn auch nur das letzte Wort).
Hat mir zugesagt, wenn ich es auch durch die fehlende Zeichensetzung mehrfach lesen musste, bis ich den Dreh raus hatte. War aber nicht so schlimm, gefiel mir ja ;-)
Schönen Gruß von meiner Liebsten,
Lichtträger.