Freitag, 25. Dezember 2009

Der Abend

Senke, strahlender Gott, die Fluren dürsten
Nach erquickendem Tau, der Mensch verschmachtet,
Matter ziehen die Rosse,
Senke den Wagen hinab.
Siehe, wer aus des Meers krystallner Woge
Lieblich lächelnd dir winkt! Erkennt dein Herz sie?
Rascher fliegen die Rosse,
Thetis, die göttliche, winkt.
Schnell vom Wagen herab in ihre Arme
Springt der Führer, den Zaum ergreift Kupido,
Stille halten die Rosse,
Trinken die kühlende Flut.
An dem Himmel herauf mit leisen Schritten
Kommt die duftende Nacht; ihr folgt die Süße
Liebe. Ruhet und liebet,
Phöbus, der liebende, ruht.
(Friedrich Schiller)

Samstag, 14. November 2009

Stille dieser Nacht

Der Horizont in Flammen steht
von lodernd Sonne letzter Glut
ganz stille dieser Tag vergeht
versinkt sanft in des Wassers Flut.

Der letzte Takt ist fast verklungen
bald kommt die Stille dieser Nacht
von kühlen Wellen fest umschlungen
umarmt mich gleich des Todes Macht.

Das schwarze Meer mit weitem Schlund
flüstert leise meinen Namen
reißt mich hinab zu tiefem Grund
dort singt es mir das große Amen.

Das Ende jeden Tages

ich warte auf die nacht
rastlos...ruhig
die sichel des mondes erscheint
scheinbar...unscheinbar
wolken ziehen am himmel auf
nebelig...klar
nasse luft steigt aus dem boden
frostig...dampfend
kerzenschein durchbricht das dunkel
schleierhaft...scharf
die turmuhr schlägt entfernt
hastig...pulsierend
eulenschrei in der nacht
krächzend...melodisch
sterne glitzern zwischen wolken
chaotisch...geordnet
regenschleier fällt zu boden
spürbar...vergessen
flammen lodern im herzen
grell...ungesehen
ein schrei durchbricht die stille
laut...verhallt
vögel verstummen im mondlicht
leise...klagend
die natur zeigt ihr spiegelbild
hässlich...schön
anspannung und ruhe
ausgeglichen...kämpfend
aggressionen lösen sich
wütend...sanft

Sonntag, 25. Oktober 2009

Traumgängerin

Traumgängerin war ich
auf dem Weg nach Leben
zu suchen im Schein des Mondes
Bernsteinaugen - gedankennah
mir auf der Spur
immer ein fragendes Staunen
blau sein Fell - wie meine Seele
unhaltbar im Flug
über das Meer
treibt mich die Strömung
zu neuen Horizonten

Montag, 12. Oktober 2009

Oktobertage

Mit wachsenden Schatten
fliehen letzte Sonnenträume
durch fahle Gräserkissen
und purpurlicht
tropfen goldene Blätter
vom Kastanienbaum

Laubfeuer
fülle die Augen
mit spätem Sonnenglanz
und in spiegelnder See
verglühen Ahornbäume
in herbstlichen Strahlen

Des Sommers Licht
vergeht und bleibt doch
in Allem

Freitag, 11. September 2009

Geh deinen Weg

Geh deinen Weg – geh wohin er dich führt
über Grenzen, durch tiefe Täler, hinauf an steiler Wand
in deinem Herzen steht alles geschrieben
was du bis jetzt nicht erkannt.

Geh deinen Weg – nur du ganz allein
hörst die Stimme deines Herzens in der Stille ganz genau
sie sagt dir: Geh- und vertrau.

So wie ein Kind sich seiner Tränen nicht schämt
so wie es böse wird, wenn man es quält
und wie es strahlt, wenn es Liebe empfängt,
wie es niemals Gefühle verdrängt.

Geh deinen Weg – nur du ganz allein
hörst die Stimme deines Herzens in der Stille ganz genau
sie sagt dir: Geh- und vertrau.

Finde auch du dein inneres Kind
spielt es zu dir dann folge geschwind
verjage die Zweifel, glaub an die Macht
die dich sicher führt, auch in dunkler Nacht.

Geh deinen Weg – nur du ganz allein
hörst die Stimme deines Herzens in der Stille ganz genau
sie sagt dir: Geh- und vertrau.

Donnerstag, 16. Juli 2009

Leise Schwingen

In den Lüften
auf leisen Schwingen
hebt und senkt sich
der schlanke Körper

Weit oben
tief niederschauend
auf die kleine Welt
die Sorgen aller auf den Flügeln

Hoch hinaus
tragenden Kummer
immer weiter zur Sonne
schwere Last zu tragen

Nah bei der Sonne
brennende Sorgen
Last wird genommen
einsam sterbend, ein Individuum

Auf der kleinen Welt
trauernd nur wenige
kaum wissend, um das Opfer

was einer erbracht

Montag, 22. Juni 2009

Verlorene Träume und neue Hoffnung

Nicht der Weltuntergang
Doch der fließende Stoff aus dem ich einst meine Träume spann
Hängt in Fetzen an mir herab
All meine Hoffnungen, Wünsche, nur Illusionen
Zerbrochen, zersprungen der Spiegel meiner Seele
In tausend Scherben die mein Herz durchbohren
Und so knüpfe ich ein Seil
Von Tränenperlen behangen
Und ich warte
Verloren im Labyrinth der Fragen
Kann meinen Weg nicht finden
Hinab fallen meine Träume
Wie vertrocknete Rosenblätter
Verdorrt in ihrem Durst nach Verständnis
Vor mir der Abgrund, doch ich kehre nicht um
Baue eine Brücke aus Sehnsucht
Ich strecke meine Hand aus
Die Zukunft verlangt nach mir
Ein weiteres Jahr wurde mir geschenkt
Hoffnung keimt ganz still und leise
Freiheit für eine kurze Zeit
Möglichkeiten des Lernens
Breite aus meine Flügel und warte

Freitag, 19. Juni 2009

Große Tage

Große Tage, große Stunden
irgendwann hat man es verwunden.
Ungewissheit lässt einen bangen,
doch die Hoffnung nicht aufgehangen,
strebt man weiter nach Ruhm und Glück,
drum ist man um so mehr verzückt,
wenn das Unerwartete doch gemeistert.

Mal sehen welch Ergebnis uns erwartet ...

Hoch hinaus

Auf leisen Schwingen
kreist der Vogel hoch am Himmel.
Er sucht eine Windböe
der er sich anschließen kann,
um weiter hinauf
und weiter von der Erde weg zu kommen.

Ziel

Dort wo die Gedanken sich mit der Sonne treffen,
um aufzugehen in ihrem Untergang.
Dort wo das Du zu mir wird
und alles eins ist.
Dort wo die Stille unsere Grenzen sprengt,
dort möchte ich ankommen.

Mittwoch, 18. Februar 2009

Nacht zur Ewigkeit

Wie oft schon floh ich vor dem Tage
In die Geborgenheit der Nacht
Wie oft schon hat mir diese Zuflucht
Dem Leid im Traum ein End´ gemacht


Auch heut´ hat wieder alles Leben
Den Schlaf gesucht im Mondeslicht
Nur ich hab ihn heut´ nicht gefunden
Nebst dem Wind, der mit mir spricht


Die Stille bringt meinen Geist zum Reden
Er erzählt mir, wer ich bin
Es ist so leis´, dass ich ihn höre
Er redet von Vernunft und Sinn


Gnadenlos zeigt er mir die Wahrheit
Die Wahrheit, die mein Eigen ist
Erinnert mich an Ehrlichkeit
Und vieles, was man oft vergisst


Er malt mir mit präziser Härte Bilder der Vergangenheit
Verstaubt sind sie und unverändert
Auf dem Weg zur Ewigkeit
Je länger ich die Bilder sehe


Desto schwerer wird mein Herz
Denn sie haben keine Farben
Sie sind gemalt mit meinem Schmerz
Die Wahrheit finde ich woanders


Am Tage sollte ich sie sehen
Doch ist die Wahrheit so viel schöner
Um diesen Weg für sie zu gehen?
Wie kann ich wissen, was ich nicht kenne?


Wie kann ich leben ohne Licht?
Ich möchte dieser Nacht entfliehen
Doch finde ich den Ausweg nicht
Diese Nacht wird ewig dauern


Solange, bis mein Geiste schweigt
Doch findet meine Last kein Ende
In dieser Nacht zur Ewigkeit
Noch lange bleibt mein Geiste wach


Und lauscht aufmerksam dem Wind
Er zeigt mir treu den Weg zum Himmel
Wo all die hellen Sterne sind
Bei diesem Anblick schließ´ ich nun die Augen


Langsam fang ich an zu träumen
Und such im Schlaf nach meinem Glück

Doch auch hier ist niemand bei mir
Und langsam schwebe ich zurück


Alleine ging ich auf die Reise
Zur Wahrheit hinter meinem Leid

Einsam kehre ich zurück
Aus der Nacht zur Ewigkeit...

Freitag, 6. Februar 2009

Was ist Sehnsucht?

Heißt es, dass man etwas vermisst, was man hat?
Heißt es, dass man etwas vermisst, was man gern hätte?
Heißt es, dass man etwas vermisst, das man verloren hat?
Was vermisst man?
Einen Menschen?
Ein Tier?
Ein Gefühl?
Sehnsucht bezieht sich auf, vielerlei Dinge und Gefühle.
Sehnsucht lässt uns wissen, dass was fehlt.
Dass etwas verloren wurde oder im Moment nicht bei uns sein kann.
Sehnsucht kann sich zur Vorfreude entwickeln
Oder einem sehr viel Schmerz zufügen.
Sehnsucht kann schön und hässlich sein.
Aber es wird sie immer geben.
Weil, wer keine Sehnsucht verspürt,
der wird auch nie etwas vermissen.....

Du berührst mich

Du berührst mich
So wie der zarte Flügelschlag eines Engels
So berührst du mich
Immer wieder mit deinen Worten
Dein Herz gehört nicht mir
Doch meine Sehnsucht lässt mich träumen
In meinem Herzen brennt der Wunsch dir so viel zu sagen,
Doch mein Mund bleibt still
Nur der Atem der Nacht hält mich gefangen
In meinen Träumen
Dort wo unsere Herzen gemeinsam schlagen